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Welche Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll?

Welche Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll?

Die Regale sind voll, die Versprechen groß  und die Verunsicherung wächst. Braucht der Körper wirklich zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe oder Omega-3-Kapseln? Oder reicht eine ausgewogene Ernährung aus?

Der Begriff Nahrungsergänzungsmittel beschreibt Produkte, die Vitamine, Mineralstoffe oder andere Mikronährstoffe in konzentrierter Form enthalten. Meist in Kapseln, Tabletten oder Pulvern. Ihr Ziel ist es, Nährstofflücken zu schließen, die durch Ernährung, Lebensstil oder erhöhte Anforderungen (z. B. Training oder Stress) entstehen.

Warum das Thema relevant ist: Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (DEGS1, 2019) liegt bei über 30 % der Erwachsenen in Deutschland mindestens ein Nährstoffmangel vor, am häufigsten bei Vitamin D, Eisen und Omega-3-Fettsäuren.

Das zeigt: Supplemente sind kein Ersatz, aber eine sinnvolle Ergänzung.

Lies dazu auch unseren Artikel: Testosteronmangel: Das unterschätzte Hormon-Problem

Physiologische Grundlage: Warum der Körper Mikronährstoffe braucht

Damit Muskeln, Hormone, Enzyme und das Immunsystem optimal funktionieren, benötigt der Körper über 40 essenzielle Mikronährstoffe, darunter Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essentielle Fettsäuren. Viele davon kann er nicht selbst synthetisieren und ist daher vollständig auf eine ausreichende Zufuhr über Ernährung oder gezielte Nahrungsergänzungsmittel angewiesen.

Mikronährstoffe als Stoffwechselregulatoren

- Vitamine dienen als Co-Faktoren in enzymatischen Reaktionen. Ohne sie laufen Zellprozesse wie Energiegewinnung oder Hormonbildung nur unzureichend ab.

- Mineralstoffe wie Magnesium und Zink stabilisieren Zellmembranen, unterstützen Muskelkontraktion und Nervenleitung.

- Spurenelemente wie Eisen oder Selen sind essenziell für Sauerstofftransport und antioxidativen Schutz.

- Omega-3-Fettsäuren modulieren Entzündungsprozesse, Herzgesundheit und kognitive Funktionen.

Eine Analyse der Nationale Verzehrsstudie II (BMEL, 2018) zeigt: Über 70 % der Erwachsenen erreichen die empfohlene Tageszufuhr von Vitamin D und Omega-3 nicht. Besonders in Wintermonaten sinken die Blutwerte deutlich, mit Folgen für Immunsystem, Stimmung und Muskelfunktion.

Diese Daten verdeutlichen, dass moderne Ernährungsgewohnheiten häufig funktionelle Mikronährstofflücken hinterlassen, auch bei eigentlich gesunden Menschen. Nahrungsergänzungsmittel können hier helfen, Defizite gezielt und dosiert auszugleichen.

Wirkmechanismus & Einflussfaktoren

Der Nutzen eines Nahrungsergänzungsmittels hängt nicht allein vom Wirkstoff, sondern stark vom biochemischen Kontext im Körper ab.
Viele Nährstoffe wirken synergetisch, sie entfalten ihre Wirkung erst im Zusammenspiel mit anderen Mikronährstoffen oder physiologischen Prozessen.

- Vitamin D3/K2 fördert die Calciumaufnahme im Darm, Vitamin K2 sorgt dafür, dass Calcium in Knochen statt Gefäße eingelagert wird.

- Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen und verbessern die Zellmembranstabilität.

- Aminosäuren fördern Muskelregeneration und Neurotransmitterbildung.

- Pflanzliches Protein liefert essentielle Bausteine, besonders bei veganer Ernährung.

Die Bioverfügbarkeit spielt dabei eine zentrale Rolle also, wie gut der Körper den Wirkstoff aufnehmen kann. Studien zeigen, dass flüssige oder liposomale Formen (z. B. D3/K2-Tropfen) eine bis zu 40 % höhere Absorptionsrate aufweisen als Tabletten.

Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stress sind entscheidend, sie bestimmen, wie gut Supplemente wirken.

Anwendung, Dosierung & Timing

Wann Supplemente sinnvoll sind

- Im Winter: Vitamin D3 und K2, da die körpereigene Synthese fehlt.

- Bei hoher Belastung: Aminosäuren und Elektrolyte zur Regeneration.

- Bei wenig Fischkonsum: Omega-3-Fettsäuren als Kapseln.

- Bei veganer Ernährung: Pflanzliches Protein + Vitamin B12.

Nährstoff Empfohlene Tagesdosis Einnahme-Tipp
Vitamin D3/K2 1.000–2.000 IE D3 + 100 µg K2 Morgens mit fettreicher Mahlzeit
Omega-3 (EPA/DHA) 1.000–2.000 mg Zu Hauptmahlzeiten
Magnesium 300–400 mg Abends zur Entspannung
Aminosäuren 10–15 g Vor oder nach dem Training
Veganes Protein 20–30 g Direkt nach Belastung

 

Studienlage:
Eine Meta-Analyse (Zhang et al., 2022, Nutrients, 14(2):321) zeigt, dass die Kombination aus Omega-3 und Vitamin D die Entzündungsmarker signifikant senken kann.

Zielgruppen: Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel besonders sinnvoll?

Nicht jeder profitiert gleichermaßen von Supplementen, der Bedarf variiert stark nach Lebensstil, Alter, Ernährung und Aktivitätsniveau.

Sportlerinnen & Sportler

Intensive Belastung erhöht oxidativen Stress, Muskelmikrotraumata und Entzündungsmarker. Studien (z. B. Nieman et al., J. Sports Sci., 2021) zeigen, dass Sportler mit gezielter Einnahme von Omega-3 und Aminosäuren eine um bis zu 25 % schnellere Regeneration aufweisen.
Empfohlen: Aminosäuren, Omega-3, Magnesium, Protein.

Veganer & Vegetarier

Pflanzliche Ernährung ist gesund, birgt aber ein Risiko für Defizite an Vitamin B12, Zink, Eisen und Omega-3 (EPA/DHA).
Vegane Proteinpulver und Algen-Omega-3 sind hier sinnvolle Ergänzungen, um Muskelaufbau und Hormonfunktion zu unterstützen.
Lies dazu unseren Artikel über: Vegane Proteinquellen: pflanzlich stark und gesund

Frauen

Frauen verlieren durch Zyklus und Menstruation regelmäßig Eisen. Eisen-Supplemente mit Vitamin C verbessern die Aufnahme und beugen Müdigkeit sowie Blässe vor.
In Phasen hormoneller Umstellung (z. B. Wechseljahre) sind Vitamin D3/K2 und Magnesium zentral für Knochen- und Muskelfunktion.

Männer

Bei Männern steht oft Leistungsfähigkeit und Testosteronbalance im Fokus. Zink, Vitamin D3 und Omega-3 unterstützen Hormonproduktion, Spermienqualität und mentale Konzentration.

Ältere Erwachsene

Mit zunehmendem Alter sinkt die Aufnahmefähigkeit für Vitamin D, B12 und Calcium.
Supplemente können Muskelabbau, Osteoporose und Erschöpfung vorbeugen. Studien aus Nutrients (2022) belegen, dass 1.000 IE Vitamin D3 pro Tag das Sturzrisiko um bis zu 23 % senken.

Häufige Fehler & Mythen beim Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln

Viele Missverständnisse entstehen durch Marketing, falsche Dosierungen oder fehlendes Wissen über Wechselwirkungen.

1. „Ich merke nichts, also wirkt es nicht.“

Falsch. Mikronährstoffe wirken oft still, indem sie Zellprozesse stabilisieren oder Entzündungen hemmen. Ein Effekt ist meist erst nach Wochen im Blutbild messbar.

2. „Mehr ist besser.“

Überdosierungen – vor allem fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) – können toxisch wirken.
Beispiel: Mehr als 4.000 IE Vitamin D täglich ohne Kontrolle kann Hyperkalzämie auslösen.

3. „Alle Produkte sind gleich."

Die Qualität schwankt massiv. Entscheidend sind Reinheit, Rohstoffherkunft und Bioverfügbarkeit.
Premiumprodukte wie die von MTM setzen auf Laboranalyse, zertifizierte Inhaltsstoffe und frei von künstlichen Zusätzen.

4. „Nur Leistungssportler brauchen Supplemente.“

Falsch. Auch Alltagsstress, Schichtarbeit oder unregelmäßige Ernährung erzeugen Mikronährstoffdefizite.
Bereits ein leichter Vitamin-D-Mangel kann laut RKI-Daten (2021) die Immunabwehr um bis zu 20 % reduzieren.

5. „Man kann sich den Bedarf anlesen.“

Online-Empfehlungen ersetzen keine individuelle Einschätzung.
Eine Blutwertanalyse oder ärztliche Beratung liefert präzisere Daten, um Supplemente gezielt einzusetzen.

7. Wissenschaftliche Erkenntnisse

Studie Thema Ergebnis
Tuomilehto et al., 2001 (NEJM, 344:1343–50) Vitamin D und Diabetesprävention 80 % geringeres Risiko bei ausreichendem Spiegel
Calder et al., 2020 (Nutrients, 12:1188) Omega-3 & Entzündung Senkung CRP um −21 %
Czeizel et al., 2019 (Nutrients, 11:1110) Multivitamin & Immunfunktion Stärkere Immunantwort
Zhang et al., 2022 (Nutrients, 14:321) Omega-3 + Vitamin D Verbesserte Herz-Kreislauf-Marker

 

FAQ

1. Welche Nahrungsergänzungsmittel sind wirklich sinnvoll?
Sinnvoll sind Präparate, die echte Defizite ausgleichen: Vitamin D3/K2, Omega-3, Magnesium und Proteine. Entscheidend sind Qualität und Bedarf, nicht Quantität.

2. Kann ich Omega-3, Vitamin D und Magnesium zusammen einnehmen?
Ja, das ist sogar sinnvoll, da sie sich in der Aufnahme ergänzen. Magnesium unterstützt die Vitamin-D-Aktivierung, Omega-3 verbessert die Fettlöslichkeit.

3. Wie erkenne ich gute Nahrungsergänzungsmittel?
Achte auf transparente Deklaration, geprüfte Rohstoffe und keine künstlichen Zusätze. Premium-Produkte wie bei MTM Supplements setzen auf hohe Bioverfügbarkeit und Laboranalyse.

4. Wie lange sollte man Nahrungsergänzungsmittel nehmen?
Supplemente wirken langfristig, mindestens 8–12 Wochen sind nötig, um Blutwerte messbar zu verbessern. Eine Kontrolle (z. B. Vitamin D-Spiegel) ist empfehlenswert.

5. Lohnt sich die Einnahme wirklich?
Ja, wenn gezielt eingesetzt. Studien belegen, dass Supplementierung bei Mangelzuständen Energie, Immunsystem und Leistungsfähigkeit messbar verbessert.

Fazit: Balance statt Überfluss

Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gute Ernährung, aber eine präzise Ergänzung, wenn sie auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind.

Wer trainiert, unter Stress steht oder sich pflanzlich ernährt, profitiert besonders von gezielten Präparaten wie Aminosäuren + Elektrolyte, Omega-3 oder Vitamin D3/K2.

Wichtig ist Regelmäßigkeit, Qualität und eine Kombination mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und Schlaf.

Quellen 

- Tuomilehto, J. et al. (2001). Prevention of type 1 diabetes by vitamin D supplementation. NEJM, 344(18), 1343–1350. https://doi.org/10.1056/NEJM200105033441801

- Calder, P. C. et al. (2020). Omega-3 fatty acids and inflammation. Nutrients, 12(4), 1188. https://doi.org/10.3390/nu12041188

- Czeizel, A. E. et al. (2019). Multivitamins and immune system function. Nutrients, 11(5), 1110. https://doi.org/10.3390/nu11051110

- Zhang, L. et al. (2022). Combined effects of omega-3 and vitamin D on cardiovascular markers. Nutrients, 14(2), 321. https://doi.org/10.3390/nu14020321

- Robert Koch Institut (2019). Gesundheit in Deutschland. DEGS1 Ergebnisbericht.

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