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Wie viel Tiefschlaf ist normal? Alles über die wichtigste Schlafphase und wie du sie optimierst

wie viel tiefschlaf ist normal

Viele Menschen legen Wert auf gesunden Schlaf und investieren dafür in komfortable Betten, Schlaftracker und Wellness-Abende. Trotzdem stellen sich am nächsten Morgen nicht selten Müdigkeit oder Antriebslosigkeit ein, obwohl scheinbar “genug” geschlafen wurde. Was viele unterschätzen: Es zählt nicht nur die Gesamtdauer des Schlafs, sondern vor allem die Qualität der wichtigsten Schlafphasen, insbesondere des Tiefschlafs. Doch wie viel Tiefschlaf ist eigentlich normal und wieso ist er so essenziell für Körper und Geist? In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei Tiefschlaf wirklich ankommt, wie du ihn messen und gezielt verbessern kannst.

Was ist Tiefschlaf? Die Schlafphasen im Überblick

Bevor wir die Frage beantworten, wie viel Tiefschlaf normal ist, lohnt sich ein Blick auf den Ablauf einer typischen Schlafnacht. Wissenschaftler unterteilen den natürlichen Schlaf in verschiedene Phasen, die sich in ihren biologischen Funktionen deutlich unterscheiden. Im Wesentlichen gibt es vier Phasen, die sich in sogenannten Schlafzyklen mehrmals pro Nacht wiederholen:

Einschlafphase (N1): 

Die Übergangsphase zwischen Wachsein und Schlafen, in der wir langsam abschalten und zur Ruhe kommen.

Leichtschlafphase (N2): 

Der Körper beginnt, sich stärker von der Umwelt abzuschirmen. Herzschlag und Atmung werden gleichmäßiger, die Körpertemperatur sinkt.

Tiefschlafphase (N3): 

Jetzt wird der Schlaf besonders erholsam. In dieser Zeit laufen wichtige Regenerationsprozesse ab. ‎ ‎

REM-Schlaf (Rapid Eye Movement):

Hier träumen wir intensiv und das Gehirn verarbeitet Erlebtes. ‎ ‎

Diese vier Phasen bilden zusammen einen kompletten Schlafzyklus, der ungefähr 90 bis 110 Minuten dauert. Ein gesunder Erwachsener durchläuft während einer Nacht etwa vier bis sechs dieser Zyklen. Die Reihenfolge bleibt meist konstant, allerdings verschiebt sich der Anteil der jeweiligen Phasen im Verlauf der Nacht.

Im Mittelpunkt dieses Artikels steht der Tiefschlaf oder Non-REM-Schlaf der Stufe 3. Diese Phase ist von langsamen Gehirnwellen (Delta-Wellen) geprägt und gilt als die erholsamste Schlafphase überhaupt.

💡 Tipp:

Schon 100–200 mg Magnesium abends können helfen, die Tiefschlafdauer zu verlängern, besonders in Kombination mit festen Schlafzeiten.

Wie viel Tiefschlaf ist normal?

Viele Menschen wachen morgens mit der Frage auf, ob sie ausreichend "guten" Schlaf bekommen haben oder ob vielleicht die Tiefe des Schlafs zu wünschen übrigließ. Doch wie viel Tiefschlaf normal und wieviel braucht der Mensch wirklich? Antworten liefert die moderne Schlafforschung, die sich aus zahlreichen Studien und Erfahrungswerten zusammensetzt.

Durchschnittswerte für Erwachsene

Experten sind sich heute einig: Erwachsene verbringen etwa 15 bis 25 Prozent ihrer gesamten Schlafzeit im Tiefschlaf. Bei einer optimalen Schlafdauer von ca. sieben bis neun Stunden pro Nacht, diese Empfehlung gilt für die Mehrheit der Menschen zwischen 25 und 55 Jahren, entspricht das ungefähr:

1 bis 2 Stunden Tiefschlaf pro Nacht

Natürlich handelt es sich hierbei um Durchschnittswerte. Es gibt individuelle Schwankungen und Abweichungen, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden:

Alter: 

Mit steigendem Lebensalter nimmt der Anteil des Tiefschlafs tendenziell ab. Menschen zwischen 20 und 30 Jahren erreichen meist noch den Höchstwert, danach sinkt er langsam. Ältere Erwachsene haben oft nur noch 30 bis 60 Minuten Tiefschlaf pro Nacht.

Geschlecht: 

Einige Studien zeigen, dass Frauen etwas längere Tiefschlafphasen haben als Männer, besonders in jungen Jahren.

Lebensstil & Gesundheit: 

Stress, Alkoholgenuss, Medikamente, Übergewicht und Bewegungsmangel können den Tiefschlafanteil deutlich reduzieren.

Was gilt als zu wenig?

Wenn du im Mittel weniger als 50 Minuten Tiefschlaf pro Nacht bekommst (bei ausreichend langer Schlafdauer), könnte das ein Hinweis auf Schlafprobleme sein. Entscheidend ist dabei, wie ausgeruht und erholt du dich nach dem Aufwachen fühlst. Denn auch die individuelle "Schlaftiefe" macht einen großen Unterschied: Manche Menschen benötigen etwas mehr, andere kommen mit weniger Tiefschlaf aus.

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Warum ist Tiefschlaf so wichtig?

Oft wird im Alltag unterschätzt, welche grundlegende Bedeutung der Tiefschlaf für das gesamte Wohlbefinden hat. Während dieser Phase laufen im Körper entscheidende Reparatur- und Regenerationsprozesse ab. Kurz zusammengefasst: Der Tiefschlaf ist unser körpereigenes Wartungsprogramm. Umso wichtiger ist es zu wissen wie viel Tifeschlaf normal ist und wieviel der eigene Körper benötigt. 

Regeneration auf Zellebene

In der Tiefschlafphase wird das Wachstumshormon Somatotropin ausgeschüttet, das für Reparatur und Regeneration von Geweben, Muskeln und Knochen sorgt. Verletzungen heilen, die Zellteilung läuft auf Hochtouren, das Immunsystem wird aufgerüstet. Wer wenig oder keinen Tiefschlaf bekommt, ist messbar anfälliger für Infektionen und körperliche Beschwerden.

Verarbeitung von Gedächtnisinhalten

Auch für unser Gehirn ist die Tiefschlafphase ein echter Hochleistungszustand: Hier sortiert und speichert das Gehirn Erlebnisse, Informationen und Sinneseindrücke. Studien zeigen, dass Menschen mit ausreichend Tiefschlaf ein besseres Gedächtnis und eine höhere Konzentrationsfähigkeit am Tag aufweisen. ‎ ‎

Unterstützt das emotionale Gleichgewicht

Während des Tiefschlafs werden bestimmte Stresshormone reduziert. Wer regelmäßig in den Tiefschlaf "abtaucht", hat es leichter, mit emotionalen Herausforderungen des Alltags umzugehen, fühlt sich mental stabiler und beginnt den Tag ausgeglichener. ‎ ‎

Herz-Kreislauf-System & Stoffwechsel

In der Tiefschlafphase sinken Blutdruck und Herzfrequenz. Das Herz kommt zur Ruhe, der Körper spart Energie. Langfristig schützt ausreichender Tiefschlaf damit das Herz-Kreislauf-System und spielt eine Rolle bei der Gewichtskontrolle, da Hormone wie Leptin und Ghrelin beeinflusst werden, die für das Hungergefühl zuständig sind.

Wie misst man den Tiefschlaf?

Heutzutage sind viele Menschen neugierig, wie gut oder schlecht ihre Schlafqualität ist. Dank moderner Technik wie Schlaf-Tracking-Apps oder Smartwatches ist es heute relativ einfach, einen Überblick zu bekommen, zumindest auf einem einfachen Niveau.

Schlaftracker und Wearables

Viele Fitnessuhren und Smartwatches können Schlafphasen unterscheiden, indem sie Bewegungsmuster, Herzfrequenz sowie manchmal sogar die Hauttemperatur messen. Sie zeigen oft einen groben Überblick an, wie lange die Tiefschlafphasen jeweils gedauert haben. Die Ergebnisse sind hilfreich, sollten jedoch als Orientierung und nicht als medizinisch exakte Analyse betrachtet werden, denn die Geräte können nicht direkt die Hirnströme messen, die Tiefschlaf objektiv bestimmen.

Professionelle Schlafanalyse

Wer wirklich exakte Daten möchte (etwa bei anhaltenden Schlafproblemen), sollte eine sogenannte Polysomnografie in einem Schlaflabor machen. Hierbei werden Hirnströme (EEG), Augenbewegungen, Muskelaktivität und weitere Parameter aufgezeichnet – so lassen sich die Schlafphasen objektiv und zweifelsfrei ermitteln.

Selbstbeobachtung bleibt wichtig

Auch wenn Technik hilfreich ist: Höre in erster Linie auf dein Körpergefühl. Wer morgens erholt und ausgeruht aufwacht, leistungsfähig und konzentriert durch den Tag geht, macht vieles richtig, auch wenn die Tiefschlafdaten der App mal schwanken.

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Faktoren, die Tiefschlaf beeinflussen

Die gute Nachricht: Viele Einflussfaktoren auf guten Tiefschlaf hast du selbst in der Hand. Einige Dinge können allerdings kurzfristig oder dauerhaft den Tiefschlaf negativ beeinflussen.

Stress und psychische Belastungen

Hoher Alltagsstress, chronische Sorgen oder emotionale Turbulenzen sind häufige Störenfriede. Sie verhindern, dass sich der Körper nachts vollständig entspannen kann.

Ungünstige Schlafumgebung

Helle Beleuchtung, Lärm, unbequeme Matratzen oder zu hohe/niedrige Temperaturen hemmen den Wechsel in die Tiefschlafphasen.

Stimulanzien und Drogen

Koffein, Nikotin und Alkohol stören nachweislich die natürliche Schlafarchitektur. Auch schweres Essen kurz vor dem Schlafengehen kann den Tiefschlaf verringern.

Medikamente und gesundheitliche Bedingungen

Manche Medikamente (Schlafmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker) beeinflussen den Tiefschlaf. Auch Schlafapnoe, chronische Schmerzen oder Hormonstörungen führen dazu, dass die erholsamen Schlafphasen reduziert sind.

Lebensstilfaktoren

Regelmäßige Bewegung und Tageslicht fördern Tiefschlaf. Zu wenig Sport, unregelmäßige Schlafzeiten und zu spätes Fernsehen oder Arbeiten am Computer wirken hingegen negativ.

11 Tipps für besseren Tiefschlaf und mehr Erholung

Du möchtest deinen Tiefschlaf gezielt fördern? Viele Maßnahmen aus dem Bereich der Schlafhygiene helfen nicht nur, schneller einzuschlafen, sondern vor allem den Anteil des Tiefschlafs zu erhöhen.

- Halte einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein. Gehe möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf, auch an Wochenenden. Damit unterstützt du deinen natürlichen Biorhythmus.

- Schaffe die ideale Schlafumgebung. Achte auf eine ruhige, gut abgedunkelte, ausreichend kühle Umgebung (optimal sind 16 bis 18 Grad Celsius). Eine gute Matratze, angenehme Bettwäsche und hochwertige Kissen zahlen sich langfristig aus.

- Reduziere Bildschirmzeit am Abend. Das bläuliche Licht von Smartphone, Tablet oder Fernseher hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und kann vor allem den Tiefschlaf vermindern. ‎ ‎

- Entwickle beruhigende Abendrituale. Lesen, Musik hören, ein warmes Bad, Meditation oder leichte Atemübungen helfen dem Körper, den Tag loszulassen.

- Achte auf Ernährung und Timing. Vermeide reichhaltige Mahlzeiten, scharfe Gewürze und Alkohol mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen. Auch Koffein sollte ab dem Nachmittag tabu sein.

- Regelmäßige Bewegung, aber nicht zu spät! Körperliche Aktivität tagsüber fördert den Tiefschlaf; schweißtreibender Sport direkt vor dem Zubettgehen, wirkt jedoch eher wach machend. ‎ ‎

- Verzichte auf Nikotin und Alkohol. Beide Stoffe schädigen die Schlafqualität und senken nachweislich den Anteil des Tiefschlafs.

- Lerne Stressmanagement-Techniken. Yoga, Meditation, ProgressiveMuskelrelaxation oder Tagebuchschreiben helfen, die Gedanken zur Ruhe zu bringen und so in tiefere Schlafphasen zu finden.

- Nutze hochwertige Produkte für deinen Schlaf. Investitionen in Matratzen, Kissen, Schlafmasken oder spezielle Decken zahlen sich für dein Wohlbefinden aus besonders, wenn du Wert auf Qualität legst.

- Lüfte das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen. Sauerstoffreiche Luft wirkt nachweislich schlaffördernd.

- Nutze Schlaftracking mit Augenmaß. Wenn dich die Daten motivieren, Routinen zu verbessern, sind sie sinnvoll. Mache dich jedoch nicht zum Sklaven der Zahlen!

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Wann ist es ratsam, Hilfe zu suchen?

Wenn du über mehrere Wochen anhaltende Schlafprobleme hast, morgens nie erholt bist oder dein Partner Atemaussetzer bei dir bemerkt, solltest du einen Experten aufsuchen. Schlafstörungen sind häufig, aber behandelbar und frühzeitige Beratung kann vor chronischen Beschwerden schützen.

Eine professionelle Schlafdiagnostik hilft, zum Beispiel schlafbezogene Atmungsstörungen (wie die Schlafapnoe), Restless-Legs-Syndrom oder Depressionen zu erkennen und gezielt zu behandeln. ‎ ‎

Fazit: 

Tiefschlaf als Schlüssel für Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Der Tiefschlaf ist weit mehr als eine unscheinbare Phase unseres nächtlichen Schlaftableaus. Vielmehr ist er der unersetzliche Baustein für körperliche und geistige Regeneration, Vitalität und ein starkes Immunsystem. Erwachsene sollten mindestens 1 bis 2 Stunden Tiefschlaf pro Nacht anstreben, wobei individuelle Schwankungen normal sind. Mit bewussten Routinen, hochwertiger Schlafumgebung und einem aufmerksamen Umgang mit Signalen des Körpers lässt sich die Qualität und Tiefe des Schlafs spürbar verbessern, für spürbar mehr Energie und Lebensqualität.

FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um Tiefschlaf

1. Kann ich den Anteil meines Tiefschlafs wirklich selbst beeinflussen?

Zu einem großen Teil: Gesunde Lebensgewohnheiten, ein geregelter Tagesablauf, der Verzicht auf Alkohol und ausreichend Bewegung fördern den Tiefschlaf. Durch gezielte Maßnahmen lässt sich oft schon innerhalb weniger Wochen eine Verbesserung feststellen.

2. Ist zu viel Tiefschlaf auch schädlich?

In der Regel nicht, normale Schwankungen sind unbedenklich. Manche Menschen benötigen von Natur aus mehr Tiefschlaf. Wer ungewöhnlich viel schläft und sich trotzdem erschöpft fühlt, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. ‎ ‎

3. Wie zuverlässig sind die Daten von Schlaf-Apps und Fitness-Trackern?

Fitness-Tracker bieten grobe Schätzungen und sind gut für eine Verlaufsbeobachtung. Für eine medizinische Diagnose oder exakte Ermittlung der einzelnen Schlafphasen sind jedoch nur die polysomnografische Untersuchung im Schlaflabor wirklich aussagekräftig.

4. Was tun, wenn ich dauerhaft wenig Tiefschlaf habe?

Wenn Schlafprobleme länger als vier Wochen bestehen oder du dich dauerhaft nicht erholt fühlst, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Selbsthilfe-Maßnahmen aus dem Bereich Schlafhygiene (s. Artikel) sind ein guter erster Schritt, ersetzen aber keine professionelle Abklärung.

5. Ist ein Powernap tagsüber ein Ersatz für Tiefschlaf?

Ein kurzer Mittagsschlaf kann kurzfristig erfrischend wirken, ersetzt aber die nächtlichen Tiefschlafphasen nicht. Der erholsame Tiefschlaf findet hauptsächlich in den ersten Schlafzyklen der Nacht statt.

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